Die Heizkörper, die im typischen Immobilienbestand eingebaut wurden, sind oft noch auf Vorlauftemperaturen von 75 °C ausgelegt.
Wer hier nun eine Wärmepumpe installiert und diese mit 55 °C oder gar nur 35 °C betreiben möchte, der bekommt spätestens bei starkem Frost ein Problem.
Technisch gesehen kann eine hinreichend starke Wärmepumpe sicherlich die benötigte Wärmemenge erzeugen, aber bei den für Wärmepumpen typischen Vorlauftemperaturen können normale Heizkörper die Wärme nicht hinreichend an die Räume abgeben.
Durch den Austausch von Heizkörpern, also z. B.
- 2-Platten-Heizkörper gegen Heizkörper mit 3 Platten oder
- kurze Heizkörper gegen lange Heizkörper
kann das Problem zwar abgemildert werden, aber es ist und bleibt eine Notlösung.
Manch einer greift da in seiner Not zu sogenannten "Heizkörperverstärkern" (z. B. https://www.youtube.com/watch?v=EGdhIIGtSBA). Das sind in der Regel irgendwelche zweckentfremdeten PC-Lüfter, die an den vorhandenen Heizkörper z. B. via Magneten angehängt werden und dann einen Luftzug erzeugen, welcher die Wärmeabgabe erhöht. Das Prinzip kennen alle vom Auto, wenn man im Winter das Gebläse stärker stellt. Aber auch wenn die Idee der Heizkörperstärker physikalisch korrekt ist, so bleibt einem nach wie vor der alte Heizkörper mit seinen bauartbedingten Schwächen erhalten (vergleichsweise wenige oder gar keine Lamellen) . Aber: Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt und die alten Heizkörper brauchen nicht zwingend getauscht zu werden, sofern wenigstens Heizkörper mit 2 Platten verbaut wurden (Typ 2x).
Im Neubau hat sich inzwischen weitgehend die Fußbodenheizung durchgesetzt.
Fußbodenheizungen scheiden bei Gebäudesanierungen jedoch in der Regel aus, wenn man einmal von den dünnen elektrischen Fußbodenheizungen an wenigen ausgewählten Stellen im Badezimmer absieht. So benötigt die dünnste, wassserbasierte Fußbodenheizung rund 30 mm Fußbodenaufbau bei Überdeckung der Heizrohre mit einer Kunststoff-Vergussmasse, und die dünnste konventionelle Fußbodenheizung mit Trockenestrich benötigt bereits mindestens 50 mm.
Die Probleme zeigen sich dann insbesondere bei Treppen, wo An- und Austritt nicht mehr zur Fußbodenhöhe passen und auch bei Türen, Decken und Fenstern, die nun entsprechend niedriger sind.
Solche Probleme können Sie mit Tiefsttemperatur-Heizkörpern umgehen. Diese können sogar im gleichen Heizkreis wie Fußbodenheizungen betrieben werden, verlangen also nicht zwingend einen Mischer und das Fahren eines Heizkörper-Heizkreises. Wer Wert auf vielfältiges Design legt, der wird vielleicht bei Jaga fündig. Ein namhafter Förderer des Wintersports bietet von ebenda einen Topseller an - allerdings ist die Auswahl gegenüber dem Originalanbieter eingeschränkt. Ein paar andere Anbieter runden das Angebot mit sogenannten Gebläsekonvektoren ab, die ebenfalls "wärmepumpenfreundliche" Heizwassertemperaturen vertragen.
Ich selbst empfehle nach ausgiebiger Bewertung des Angebots die Venkon-Produkte der Firma Kampmann (Ventilator + Konvektor) Nachfolgendes Bild zeigt das Wirkprinzip (Abb. Powerkon NT, Quelle: Kampmann):
Die Venkon-Heizkörper verfügen über korrosionsfeste Wärmetauscher mit vielen Lamellen sowie einen regelbaren Lüfter. Gesteuert wird das Ganze mit einer digitalen Steuerung.
Dank seines Lüfters und seiner Kondensatauffangwanne kann dass Gerät auch kühlen - und zwar "richtig" (= kondensierend) kühlen.
Der wahre große Vorteil ist aber seine Wärmeabgabeleistung auch bei geringsten Heizwassertemperaturen.
Nachfolgende Tabelle aus der Kampmann-Planungshilfe zeigt die Wärmeabgabe eines Venkon-Heizkörpers mit 1600 mm Breite und EC-Lüfter bei einer Vorlauftemperatur von 35 °C , einer Rücklauftemperatur von 30° C und einer Raumtemperatur von 20 °C in Abhängigkeit von 6 exemplarischen Gebläsestufen (10 V Steuerspannung bewirkt maximale Lüfterdrehzahl. 1,5 V bewirken Mindestdrehzahl):
Man sieht, dass bei dem angegebenen Heizkörper bereits auf der allerkleinsten und leisesten Gebläsestufe (sofern diese überhaupt erforderlich ist) bereits 1,5 kW Heizleistung zur Verfügung stehen.
Diese Heizleistung lässt sich über das Bediengerät, bzw. Thermostat im Bedarfsfall, z. B. beim Anhzeizen eines kalten Raums, bis auf 3,4 kW Heizleistung steigern. - Und das bei nur 35 °C warmen Heizwasser!
Und auch das ist wichtig: Ventilator-unterstützte Heizkörper sind auch für Räume mit hohen Decken vorteilhaft, da sie dank ihrer Ventilatoren eine gleichmäßige Temperaturschichtung bewirken können. Erwärmte Heizungsluft hängt dann nicht wie eine Glocke nutzlos unter der Zimmerdecke, sondern verteilt sich weitgehend gleichmäßig.
Der Preisunterschied
Während der konventionelle Stahlheizkörper in der hier besprochenen Größe und in guter Baumarkqualität mit um die 300 € zu Buche schlägt, sind beim hier vorgestellten Tiefsttemperatur-Heizkörper rund 2.000 € fällig. Das ist ein stolzer Preis. Wenn Sie aber nun gegenrechnen, dass Sie dafür
- die nicht ganz billige Fußbodenheizung einsparen
- den neuen Bodenbelag einsparen
- den Verlust von mindestens 3 cm Raumhöhe vermeiden
- keine Anpassungen an Treppen und Türen durchführen müssen (Ausgleichsmaßnahmen bei höher gelegtem Fußboden)
- eine durchaus attraktive Möglichkeit zur Raumkühlung im Sommer haben (konventionelle Stahl-Heizkörper sind trotz Lackierung stark rostgefährdet und wälzen die Luft nicht um)
- Ihre Wärmpeumpe trotzdem so betreiben können, als wäre eine Fußbodenheizung angeschlossen
so ist am Ende auch der Preis für einen relativ hochpreisigen Tiefsttemperatur-Heizkörper durchaus vertretbar.
Ihre Interesse ist geweckt?
Dann schauen Sie auch mal hier vorbei: https://www.kampmann.de/produkte/fan-coils/venkon.html