Billig-Angebote aus dem Internet ?

Um es gleich vorauszuschicken: Auch ich habe schon so manches Schnäppchen im Internet gemacht. Das Bestellen bei ständig wechselnden Lieferanten ist allerdings nicht ganz frei von Risiken. Vereinfacht gesagt: Je billiger die Ware gegenüber dem  durchschnittlichen "deutschen Handwerkerpreis" ist, desto mehr müssen die die Anbieter sparen bei

  • bei der Beratung
  •  bei der Transportverpackung
  •  beim Versand
  •  bei der Abwicklung von Gewährleistungsfällen
  •  beim Zukauf von von Ware aus Ländern mit niedrigeren Produktionskosten
  •  durch Re-Import hochwertiger Fertigware aus Ländern, wo das deutsche Preisniveau nicht durchsetzbar ist
  •  an der Qualität der Ausführung ganz Allgemein

Während ich also noch ganz gut mit einer re-importierten "deutschen" Pumpe oder einem re-importieren 3-Wege-Ventil leben kann, so hört der Spaß definiitv auf, wenn mir Gebrauchtware als Neuware untergeschoben wird  oder die Ware, insbesondere bei elektrotechnische Komponenten, technisch mangelhaft ist. Auch macht es keinen Spaß mehr, wenn beispielsweise an einem Wasserspeicher der Rohranschluss fälschlicherweise schräg angeschweißt ist, weil der unterbezahlte Schweißer beim Hersteller einen schlechten Tag hatte.

Kurzum: Man muss schon sehr genau hinschauen, was und wo man einkauft. Und je billiger es wird, desto vorsichtiger muss man sein.

 

Nachfolgende Beispiele geben einen Eindruck:

 

Ein Loch ist im Fitting ....

Qualitativ hochwertige Bauelemente haben ihren Preis, den nicht jeder Kunde zahlen kann oder will.
Da liegt es nahe, auch mal auf kompatible Produkte “freier” Anbieter zurück zu greifen.
Allerdings kann so was auch gründlich schief gehen, denn ein kapitaler Wasserschaden
im Keller kann locker die 10.000-Euro-Marke überschreiten.
Wer also am Material sparen möchte, der soll sich mal folgende Fotos ansehen:

Beim dem Bild mit den 2 Edelstahl-Pressfittingen wurde eins der beiden Fitting bereits neu mit Loch geliefert.
Da das Leck gleich bei der Druckprobe bemerkt wurde, hielt sich der Schaden in Grenzen.

 

Das nächste Bild zeigt ein Messing-T-Stück bei dem sich ein kleines Loch erst im Laufe der Jahre entwickelte.
Das Loch ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf Qualitätsprobleme bei der Herstellung zurück zu führen.

 

 

Lochfraß kann aber auch eine ganz normale Zink-Wasserleitung unbrauchbar machen:

 

 

Merke also:   Wo ein teuerer Wasserschaden droht, sollte man auf nicht unbedingt das billigste Material nehmen!

 

Plaste und Elaste aus Schkopau


Kenner von Honeckers Planwirtschaft kennen diesen Spruch sicherlich noch.
Er fiel mir spontan wieder ein, als ich im Kundenauftrag vor einiger Zeit eine vermeintlich preisgünstige Wärmepumpe installierte: Rohr-Anschlüsse aus Plastik, die man ohne Werkzeug festschrauben konnte:

Zwei Wochen nach Inbetriebnahme versagte urplötzlich einer dieser Rohr-Anschlüsse.
Und 400 Liter Heizungswasser aus dem daneben stehenden Pufferspeicher erkannten ihre Chance zur Flucht ....
Das Leck wurde durch Zufall gerade noch rechtzeitig bemerkt und 90 Quadratmeter frisch verlegtes Eichenparkett auf der gleichen Wohnebene konnten im letzten Augenblick gerettet werden. Zum Einsatz kamen danach hochwertige Metall-Klemmverbinder aus Messing. Die kosteten nicht einmal 4 Euro pro Stück. Ein Vermögen hätte es jedoch gekostet, den nagelneuen  Eichenholz-Fußboden zu ersetzen.

Auch hier gilt wieder einmal: Billig kann auch teuer werden!

Übrigens: Das rechts im Bild ist der kärgliche 22-Millimeter-Anschluss für den Heizkreis der betreffenden 7,5-kW-Wärmepumpe. Auch hier wurde ganz offensichtlich am Material gespart. Den Stromversorger freut’s, denn der Stromverbrauch der Pufferladepumpe wird durch diese Sparsamkeit des Herstellers künftig sicherlich höher sein als bei einer Verrohrung mit 28 mm.

 

Dreist: Gebrauchte Elektro-Heizstäbe statt Neuware

Der Preisdruck auf manchen Lieferanten scheint derartig hoch, dass im Einzelfall ganz offensichtlich jedes Schamgefühl verloren gehen kann.

Raten Sie mal, welcher E-Heizstab auf den nachfolgenden 2 Bildern gebraucht ist und welcher laut Lieferant neu sein soll:

 

 

 

Sie haben den oberen, d.h. den grauen Heizstab als neu eingeschätzt? - FALSCH !!!

Der obere E-Heizstab ist ein relativ hochwertiger EDELSTAHL-Heizstab, der schon einmal eingebaut war und auch genutzt wurde. Ich habe ihn in dem Zustand fotografiert, wie er auch derzeit im Lager als Notfall-Ersatzteil liegt. Die farblichen Verunreinigungen stammen hauptsächlich vom Dichtungsmittel.
Den unteren E-Heizstab habe ich deutlich preiswerter als Speicher-Zubehör in Kupfer-, bzw. Messing-Ausführung bei einem deutschen Speicherlieferanten gekauft. Laut Lieferant sollte der Heizstab ideal zum Speicher und dessen Isolierhülle passen. Der Heizstab kam ohne das notwendige CE-Prüfzeichen und ohne Montageanleitung, dafür aber mit verbogenen Heizschleifen, mit Spuren von angetrocknetem Heizungswasser, zerborstener blauer Kunststoffkappe (s. Riss im Bild), überdrehter Gehäuseschraube und vor allem mit üppigen Ausblühungen als Folge von ganz erheblicher Korrosion. Überdies "passte" er so gut zu der Isolierhülle des vorgesehenen Speichers, dass er von außen gar nicht mehr zu sehen gewesen wäre. Unter dem Gesichtspunkt der Wartbarkeit ist das natürlich völlig inakzeptabel.

Um einen Einzelfall konnte es sich nicht handeln, denn die Lieferung umfasste insgesamt 3 Heizstäbe und alle 3 Heizstäbe zeigten ähnliche Mängel.
Der Beipackzettel der “Qualitätssicherung” des Heizstab-Herstellerwerks führte mich auf eine Internetseite mit kyrillischem (= osteuropäischem) Zeichensatz. Lediglich eine Kontaktadresse mit lateinischem Zeichensatz verwies auf eine Firma mit Sitz in Bulgarien - und somit einen Hersteller innerhalb der EU.

Und nun der Knaller: Der deutsche Lieferant schreibt mir zu meiner reich bebilderten Beschwerde “Die gelieferten Heizstäbe verfügen alle über das CE-Prüfzeichen [...] und sehen keinen Grund zur Reklamation".

Diesem Lieferanten kann man wahrscheinlich nicht mehr helfen. Die Ersatzlieferung kam dann auch von einem anderen Anbieter.
Dessen Heizstäbe sahen so aus, wie man es von ordentlicher Ware erwarten kann, nämlich so:

Die Sache war damit jedoch noch nicht ausgestanden. Obwohl ich die gebrauchten Schrott-Heizstäbe auf meine Kosten an den Lieferanten zurückgeschickt hatte, schickte dieser wenig später eine Mahnung mit Hinweis auf die - aus seiner Sicht - noch ausstehende Zahlung der Rechnung. Hier retteten mich zum Glück Zeugen und der Paket-Einlieferungsbeleg des Paketdienstes.

 

Kupfer hält ewig - oder etwa nicht?

Nein, es hält leider nicht ewig, wie z. B. folgendes Bild beweist:

 

Der hier gezeigte Heizstab stammt aus einem defekten Untertisch-Speicher einer sehr bekannten Marke. Der Heizstab zeigt zwar fast keine Verkalkung, ist aber dennoch auf fast ganzer Länge aufgeplatzt. Vermutlich war zuvor Wasser durch einen Lochfraß in den Heizstab eingedrungen und hat beim nächsten Hochheizen zu einem Dampfschlag geführt. Der Heizstab ähnelte daraufhin einer auf ganzer Länge geplatzten Bockwurst und verursachte eine Stromabschaltung durch die zuständige Sicherung.

Anderer Hersteller, ähnliches Problem: Auch hier wurde Kupfer verwendet, bzw. verlötet. Diesmal für eine Tauchhülse in einem 300-Liter-Wasserspeicher. Hier war es nicht die Zwangsabschaltung durch die Sicherung, sondern der buchstäblich schwimmende Fußboden, der zur Entdeckung führte. Das Foto zeigt die beim Blasentest entstandenen Luftblasen an der Leckagestelle der mittleren der insgesamt 3 ausgebauten Tauchhülsen:

 

 

Rückfrage beim Hersteller ergab, dass es auch - für etwa 10 € mehr pro Stück -  Ersatzteile aus Edelstahl gab. Mein Kunde stimmte daraufhin ohne großes Zögern zu, alle 3 verbauten Kupfer-Tauchhülsen durch der neue Tauchhülsen aus Edelstahl zu ersetzen. Dieser Fall zeigt die grundlegende Problematik: Der Hersteller könnte problemlos besseres Material verwenden, aber er tut es nicht, damit er sein Gerät zu einem konkurrenzfähigen Preis anbieten kann. Dumm nur, dass ein neuer Fußboden mehr kostet als die 30 € Mehrkosten für bessere Tauchhülsen ...

Die Sache mit dem roten Punkt

Folgendes Bauteil wurde mir von meinem Großhändler als Edelstahl-Fitting geliefert:

 

 

Erkennen Sie den Fehler?

Bauteile, bzw. "Fittinge" aus C-Stahl können relativ leicht mit den ähnlich aussehenden, aber viel teureren Fittingen aus Edelstahl verwechselt werden.

Das wird insbesondere dann ein Problem, wenn ein C-Stahl-Fitting in eine Trinkwasserleitung eingebaut wird, denn dort wird vom Wasserwerk ständig sauerstoffhaltiges neues Trinkwasser nachgeliefert. Der Sauerstoff zerstört auf  Dauer das C-Stahl-Fitting, das heißt: Es verrostet und es gibt eine mehr oder weniger große Überschwemmung.

Deshalb hier die Antwort zur Frage: Das Bild zeigt ein C-Stahl-Fitting!  Es darf nicht in eine Trinkwasserleitung eigebaut werden! Dieser Hersteller markiert seine C-Stahl-Fittinge deshalb auch mit einem roten Punkt. Nicht, weil die Fittinge einen Design-Preis bekommen hätten, sondern als Symbol für "Heizung". Blaue Markierungen und das DVGW-Prüfzeichen deuten dagegen im Allgemei auf eine Verwendbarkeit in Trinkwasserleitungen hin.

Das Problem: Verwechslungen scheint es immer wieder mal zu geben. Auch Chaos oder schlechte Beleuchtung auf der Baustelle können zur Verwechselung führen. Im vorliegenden Falls war das Fitting  bereits beim Großhändler "irgendwie" in die falsche Lagerbox geraten, nämlich in die Lagerbox für die teureren Edelstahl-Fittinge.

Man sieht also: Man muss aufpassen und wissen, was man tut ...

 

Maßhaltigkeit

In diesem Fall geht es um ein  2-Zoll-Rotguss-Fitting (das gelbliche Teil links im folgenden Bild). Dessen hoher Preis in "deutscher Handwerkerqualität" hätte mein Kunde sicherlich als Versuch  betrachtet, ihn über den Tisch zu ziehen. Also habe ich günstig eingekauft (immerhin mit DVGW-Prüfsiegel für eine Heizung!) und musste dann aber feststellen, dass meine Presszange dieses Fitting nicht richtig verpressen konnte. Der Schaden ist auf auf folgendem Bild zu sehen:

 


Anstatt das  Fitting spanfrei und gleichmäßig zu verpressen, schrammte mein Presswerkzeug tiefe Furchen ins Metall, insbesondere an den Stellen mit den roten Pfeilen.


Überprüfung mit derm Messschieber ergab, dass das gelieferte Rotguss-Fitting schlichtweg einige Millimeter zu groß war.  Das kann dazu führen, dass der Dichtungsgummi auf der Innenseite des ringförmigen Wulstes nicht  wasserdicht gegen das Metall gedrückt wird. Eine Leckage - auch Jahre später - könnte die Folge sein. Deshalb habe ich das Teil - so weit erforderlich - mitsamt seinem kupfernen Nachbarfitting wieder ausgebaut.
Das Bild zeigt somit "frisch gepressten" Metallschrott im Materialwert von fast 70 €.


Ob mir hier eventuell ein Fitting mit der zum Verwechseln ähnlichen Presskontur “SC” verkauft wurde, konnte posthum nicht mehr ermittelt werden. Mein Lieferant führt zwar SC-Fittinge, aber nicht in dieser fortgeschrittenen Fittingsgröße. Möglicherweise ist da also schon im Herstellerwerk ein “Malheur” passiert oder ein anderer Handwerkskollege hat sich bei einer Retoure vertan und der Lagerist bem Großhänder hat's nicht gemerkt.


Auf jeden Fall konnten alle anderen Fittinge des gleichen Herstellers danach problemlos verpresst werden.


Das falsche, zu große Fitting war jedenfalls der einzige vom Typ “Übergangsstück 54 x 2 Zoll IG” auf dieser Baustelle. Seine “Brüderchen” bei diesem Projekt waren alle vom Typ “AG”. Kurzfristige Ersatzbestellung beim gleichen Lieferanten wäre also mit dem Risiko verbunden gewesen, erneut ein nicht maßhaltiges Fitting aus der gleichen Charge zu erhalten.
Deshalb besorgte ich mir bei einem anderen Großhändler ersatzweise ein Original Viega Pressfitting. Also anderer Großhändler und anderer Hersteller. Das Ersatzfitting war zwar einiges teurer als sein fehlerhafter Vorgänger, aber das fertige Ergebnis sah dann so aus, wie man das erwarten kann:

 

 

Und damit gilt auch für dieses Beispiel wieder der altbekannte Satz:

Am Material sollte man nicht sparen!

Aber welcher preisbewusst denkende Kunde mag schon diesen Satz hören, wenn der Mitbewerber ein deutlich günstigeres Angebot mit No-Name-Installationsmaterial abgegeben hat ...?

 

Preishammer-Wärmepumpe

 Ich nehme Bezug auf ein Angebot, das tatsächlich so angeboten wurde:


"[Markenname] 24,0 kW 4,2 COP, NEU, PREISBRECHER 1899,- inkl. MWSt."

Wow, was für ein Preis!

Weiterhin war dann noch unter Anderem zu lesen:

  • COP bis 4,2 bei A10/W35 (nach EN 255)
  • Vorlauftemperatur bis 58 ° Celsius
  • Geräuschentwicklung 57 dB
  • Abholadresse [irgendwo im PLZ-Bereich 59...]

Es geht nun nicht darum, das Produkt schlecht zu reden, denn für gelegentliche Beheizung eines gewerblichen oder landwirtschaftlichen Objekts ist es sicherlich gut geeignet, aber wie sieht es im privaten Bereich normalerweise aus?

Stolperfalle 1: Die Leistung - oder: Wird es überhaupt warm genug?

“24 kW” steht in der Angebot-Titelzeile, aber weiter unten erfährt der sorgfältige Leser, dass dies bei A10/W35 gilt. Im Klartext: Wenn es draußen 10 Grad warm ist (→ “A” steht für “Air”) und die Fussbodenheizung nur mit 35 Grad beheizt wird (→ “W” steht für “Water”), dann bringt das Gerät nach Herstellerangabe 24 kW. Meist aber geht es um die Frage, wieviel Leistung dann noch verfügbar ist, wenn die Außentemperatur auf -12 Grad fällt oder gar -14 Grad (das sind offizielle Auslegungstemperaturen für eine normale Heizanlage hier am Bodensee). Diese Antwort war durch Interpolation aus dem Datenblatt ermittelbar: Nur ca. 12,7 kW bis 11,7 kW. Aha! Das ist ziemlich genau die Hälfte von dem, was man nach dem Lesen der Angebotsüberschrift erwarten würde. Also Vorsicht, wenn Ihre Heizung tatsächlich auf 24 kW berechnet wurde!

Stolperfalle 2: Der COP, bzw. Wirkungsgrad - oder: Wieviel Heizwärme für wieviel Strom?

In der Branche werden üblicherweise die COPs unter der Prüfbedingung A2/W35 angegeben. Der recht hohe COP von 4,2 aus der Angebotsüberschrift gilt aber bei A10/W35.

Nimmt man jedoch den üblichen Prüfpunkt A2/W35 als Basis, so bringt unser Sonderangebot nur noch einen COP von etwa 3,2.
Und das bedeutet bei einem klassischen Einfamilienhaus aus den 60er oder 70er Jahren typischerweise 450 - 600 € mehr Stromkosten pro Jahr gegenüber einer Luftwärmepumpe mit einem COP von z. B. 4,1 bei A2/W35.

Diese Mehrkosten beim Strom hat der Betreiber die nächsten 25 Jahre lang, also über die gesamte Lebensdauerder Wärmepumpe, falls sie überhaupt so lange durchhält. Die Mehrkosten in dieser Zeit liegen also bei 11.250 € - 15.000 €.

Stolperfalle 3: BAFA-Zuschüsse

Weder ist anhand der Leistungsdaten zu erwarten, dass die BAFA für diese Wärmepumpe jemals einen Zuschuss zahlen würde, noch konnte ich den Hersteller (Name hier absichtlich nicht genannt) in der offiziellen BAFA-Wärmepumpenliste finden. Hier geht dem Käufer also auch der BAFA-Zuschuss verloren.
mindestens 1.300 Euro Zuschuss verloren.

Stolperfalle 4: Geräuschentwicklung 57 dB

Na da wird sich aber Ihr Nachbar “freuen”!

57 dB sind im Wohngebiet nachts schlichtweg unzulässig und bauliche Maßnahmen zur Schallreduzierung gehen häufig einher mit einer Verschlechterung der Abluft-Verwirbelung, was den COP und die Heizleistung weiter verringert.
Also größte Vorsicht: So ein lautes Gerät im Wohngebiet gibt höchstwahrscheinlich Ärger!

Stolperfalle 5: Kundendienst

Der Anbieter für das Angebot in diesem Beispiel hat seinen Stützpunkt im 5er PLZ-Bereich. Die Frage muss hier also ganz deutlich formuliert werden:

Wer kann im Falle eines Falles in Süddeutschland den Kundenservice durchführen ...?

Am Rand sei angemerkt, das das hier diskutierte Angebot von einem Anbieter mit Null (!) Bewertungen stammt. Ebay-Erfahrene wissen, was das bedeutet!

 

Fazit: Es handelt sich hier um ein Angebot für Mutige, die wegen der zu erwartenden Geräuschentwicklung eher etwas abseits wohnen sollten und die Wärmepumpe nicht im Dauerbetrieb fahren wollen. Vielleicht auch geeignet, um im Sommer ein kleines Schwimmbecken zu temperieren - aber wollen Sie dann mit 57 dB Hintergrundbeschallung am Pool liegen?

Merke also: Bei Billig-Angeboten genau hinschauen, damit aus “billig” am Ende nicht “teuer” wird!

Und wie steht es generell mit den Wärmepumpen in den Budget-Angeboten aus?

Nun, hier muss sich der Bauherr entscheiden, ober er lediglich weg will von Öl, Gas und Schornsteinfeger. Wenn dies das Ziel ist, dann genügt in der Tat eine einfache Billig-Wärmepumpe - mit all den Risiken, die oben schon erwähnt sind. Typische Vertreter dieser Kategorie sind z. B. Kombi-Luftwärmepumpen (= alles in 1 Modul wie oben im Beispiel) oder Erdwärme-Anlagen, die mit optimistischen 50 Watt Entzugsleistung pro Bohrmeter gerechnet sind. Das Problem dabei ist, dass in den Kraftwerken relativ viel Energie (Öl, Gas, Kohle) eingesetzt werden muss, damit diese Art von Wärmepumpen-Heizung überhaupt betrieben werden kann. Und genau das verschlechtert die Gesamt-Energiebilanz solcher Heizungen.
Wenn aber Sie als Bauherr auch das Ziel haben, nachhaltig Energie zu sparen, dann führt kein Weg an einer hoch effizienten Wärmepumpe vorbei, die entsprechend hohe COPs (Wirkungsgrade) hat und auch groß genug ausgelegt ist, um an wirklich kalten Tagen möglichst ohne E-Heizstab Ihr Haus zu beheizen. Und bei Erdwärme-basierten Systemen gehört natürlich auch dazu, dass die Bohrung, bzw. der Kollektor nicht zu sparsam bemessen wird. Und schließlich muss auch darauf geachtet werden, dass das Wärmeverteilsystem im Haus mit möglichst niedrigen Wassertemperaturen auskommt.

 

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